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Wir trennen uns! Wie können sich unsere Kinder trotz der Trennung gut entwickeln?

Was können Sie als Eltern dazu beitragen, damit es Ihren Kindern trotz der Trennung gut geht?

Die Elternschaft ist eine gemeinsame, unkündbare Verpflichtung. Egal wie sich die Paarbeziehung entwickelt, Kinder haben ein Recht auf beide Elternteile. Sie haben ein Recht auf Eltern, die auf ihre Bedürfnisse eingehen und ihnen Sorge tragen.
Allerdings schaffen es nicht alle Eltern, ihren Verpflichtungen zum Wohl der Kinder nachzukommen. Der Elternkonflikt kann so riesig werden, dass er die Kinder im negativen Sinn beeinflusst.

Kinder vermissen den getrenntlebenden Elternteil. Je stärker sich dieser während der gemeinsamen Familienzeit um das Kind gekümmert hat, um so grösser ist der Trennungsschmerz. Die Beziehung bleibt erhalten, wenn sich der getrenntlebende Elternteil ausreichend um sein Kind bemüht.

Das Kind ins Zentrum stellen – Was brauchen Kinder?

  • Schenken Sie Ihrem Kind Zeit und Interesse.
  • Gehen sie auf die Bedürfnisse Ihres Kindes ein.
  • Helfen Sie ihm über den Trennungsschmerz hinweg.
  • Stellen Sie ihre eigenen Verletzungen hinten an.

Damit sich Kinder gesund entwickeln können, müssen die folgenden drei Grundbedürfnisse befriedigt werden: Geborgenheit, soziale Anerkennung und Entwicklung.

Geborgenheit

Jedes Kind braucht vertraute und verfügbare Bezugspersonen. Die bedingungslose Bindung des Kindes an seine Eltern sorgt für seine emotionale Sicherheit. Diese Sicherheit ist für sein Wohlbefinden und seine Entwicklung notwendig. Wenn beide Elternteile für das Kind da sind, wird es sich auch nach der Trennung geborgen fühlen.

Soziale Anerkennung

Das Kind braucht seinen Platz in der Gemeinschaft. Ab dem 3. Lebensjahr ist es für das Kind zunehmend wichtiger, angenommen und geschätzt zu werden. Gleichaltrige und Freunde haben eine hohe Bedeutung. Bedenken Sie dies, wenn die Trennung zu einer veränderten Wohnsituation für das Kind führt. Ist bereits die Trennung von einem Elternteil schmerzhaft, so verstärkt der zusätzliche Verlust von Freunden, Schulkameraden und Nachbarskindern die Verunsicherung des Kindes umso mehr.

Entwicklung

Das Kind will seine Fähigkeiten entwickeln. Die Eltern, die Schule und die Gesellschaft leisten ihren Beitrag dazu und unterstützen das Kind dabei. Eine Trennung hat emotionale Auswirkungen auf das Kind und kann die Aufnahmefähigkeit für den Schulstoff verhindern. Es kommt nicht selten vor, dass die Leistungen des Kindes in der Schule vorübergehend nachlassen. Hat sich das Kind an die Trennungssituation gewöhnt und wird es von beiden Elternteilen unterstützt, wird seine Leistungsbereitschaft wieder zunehmen und seine gesunde Entwicklung nicht beeinträchtigt.

Geht es Ihrem Kind in diesen drei Grundbedürfnissen gut, fühlt es sich wohl. Das Kind ist aktiv und kann ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln.
Wenn es dem Kind schlecht geht, ist nicht die Scheidung an sich daran schuld, sondern die unzureichende Befriedigung der emotionalen und sozialen Grundbedürfnisse des Kindes durch seine Eltern. Kinder brauchen eine harmonische und Geborgenheit vermittelnde Umgebung.

Negative Beeinflussung der Kinder durch den Elternkonflikt

Kinder erleben die negativen Gefühle zwischen den Eltern als persönliche Ablehnung.

Sie geraten in einen Loyalitätskonflikt. Insbesondere dann, wenn der andere Elternteil schlechtgemacht wird. Dies kann sogar zu einem Beziehungsabbruch zum getrenntlebenden Elternteil führen.

Zeigt Ihr Kind folgende langandauernde Verhaltensweisen, können Sie davon ausgehen, dass es ihm nicht gut geht.

Das Kind:

  • äussert vermehrt Trennungsängste
  • zeigt ein aggressives oder unruhiges Verhalten
  • zieht sich zurück und sondert sich ab
  • ist unaufmerksam und wenig motiviert
  • hat Kopf-, Bauchweh oder andere diffuse Schmerzen
  • zeigt Schlafstörungen und leidet unter Angstträumen

Kinder und Jugendliche brauchen verlässliche Bezugspersonen, um über ihre Gefühle sprechen zu können. Tragen Eltern ihren Konflikt vor den Kindern aus, sind sie keine vertrauenswürdigen Ansprechpersonen mehr.

Zögern Sie nicht, Hilfe von aussen anzunehmen. Eine neutrale Person kann sowohl für Sie als auch für Ihr Kind unterstützend wirken.

Welche Unterstützung Sie sich als Eltern holen können und wie stark sich Ihr eigenes Wohlbefinden auf Ihre Kinder auswirkt, erfahren Sie im 3. Teil von «Wir trennen uns! Was bedeutet dies für unsere Kinder?»

Heidi Henz

Leitung Sozialpädagogische Familienarbeit
Stiftung Wäsmeli

Veröffentlicht am

21 Januar, 2020

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