Wenn der Bildschirm den Rhythmus bestimmt …

… kann es passieren, dass Sie als Eltern hilflos danebenstehen und nicht wissen, wie Sie Einfluss nehmen können. Vielleicht führen Sie endlose Diskussionen mit ihren Jugendlichen oder haben bereits resigniert. Sie fragen sich, ob eine Mediensucht besteht und wissen nicht wie weiter.
Smartphones & Co – wie gelingt ein verantwortungsvoller Umgang?
In der heutigen digitalisierten Welt sind Smartphones, Tablets, Computer und Spielkonsolen nicht mehr aus dem Alltag von Jugendlichen wegzudenken. Trotzdem bereiten sie vielen Eltern Sorgen. Es braucht ein genaueres Hinsehen – auf Chancen, Risiken und den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Angeboten.
Zwischen Spass, Austausch und Schattenseiten
Jugendliche nutzen Medien vielfältig: zur Unterhaltung, zum Austausch mit Freund:innen, zur Information oder zum Selbstausdruck.
Die JAMES-Studie 2022 zeigt: 99 % der Jugendlichen besitzen ein eigenes Smartphone und verbringen werktags durchschnittlich über drei Stunden im Internet, am Wochenende sind es fast fünf Stunden.
Doch mit der intensiven Nutzung wachsen auch die Herausforderungen. Viele Jugendliche vergleichen sich ständig mit anderen auf Social Media – was zu Unsicherheiten und Unzufriedenheit führen kann. Auch Phänomene wie Hate Speech, Fake News und Verschwörungstheorien sind weit verbreitet und oft schwer zu durchschauen. Besonders ernst zu nehmen sind Risiken wie Cybergrooming und Cybermobbing. Zwei von drei Jugendlichen haben bereits erlebt, dass über sie Beleidigendes oder Falsches in Chats verbreitet wurde. Drei von fünf Mädchen und einer von drei Jungen waren online unerwünscht von sexueller Belästigung betroffen.
Medienkompetenz vs. Kontrolle
Angesichts dieser Risiken scheint es naheliegend, Mediennutzung zu begrenzen oder gar zu verbieten. Doch Verbote nützen nicht. Jugendliche brauchen vor allem Begleitung und Bildung, um digitale Medien kompetent und reflektiert zu nutzen. Sie müssen lernen, Inhalte kritisch zu hinterfragen, sich gegen digitale Gewalt zu schützen und selbstverantwortlich mit ihrer Onlinezeit umzugehen.
Studien zeigen: Wenn Sie sich als Eltern ehrlich für die digitale Welt ihrer Kinder interessieren, Fragen stellen, zuhören und gemeinsam einen Umgang entwickeln, entsteht Vertrauen – und Jugendliche verhalten sich online oft bewusster.
Jugendliche leben nicht nur online
Laut JAMES-Studie gehören reale Treffen mit Freund:innen, Sport treiben und unterwegs sein nach wie vor zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Jugendlichen. Medien sind ein Teil ihres Alltags, aber längst nicht alles.
Gerade deshalb ist es wichtig, ihnen Mitspracherecht und Gestaltungsspielraum im Umgang mit Medien zu geben. Wenn Sie ihre Jugendlichen ernst nehmen und einbeziehen, fördert dies nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern auch ihre Fähigkeit, digitale Angebote sinnvoll zu nutzen – und Risiken zu erkennen.
Vorbild sein, miteinander reden und Interesse zeigen
Ein bewusster Medienumgang beginnt bei den Erwachsenen. Medienkompetenz ist heute so wichtig wie Lesen und Schreiben – und eine gemeinsame Aufgabe von Elternhaus, Schule und Gesellschaft.Schauen Sie gemeinsam Videos, spielen Sie ein Game mit oder lassen Sie sich erklären, wie eine App funktioniert. So entsteht Nähe – und Verständnis. Denn, ein ausgewogener Medienkonsum beginnt mit Offenheit, gegenseitigem Verständnis und Klarheit.
Heidi Henz
Leitung Familienarbeit
Elternratgeber Medienkompetenz – klicksafe.de
zischtig.ch
Jugend und Medien
projuventute.ch
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